In Amerika und Asien boomt das Geschäft, doch in Europa schwächelt das Business: Europa trinkt seinen Kaffee lieber in Ruhe als zwischen Terminen aus einem Pappbecher. Die Kaffee-Franchise Starbucks gilt hier als abschreckendes Beispiel, denn in den vergangenen Jahren schrieb die Kaffeehauskette sogar Verluste in Europa.
Kaffee muss nach Kaffee schmecken, in diesem Punkt sind die echten Kaffeeliebhaber sich einig. Die modernen Angebote der weltweiten Kaffeeketten, mit Schoko-, Kirsch-, Pfirsich- oder sogar Kürbisgeschmack erfüllen die Ansprüche vieler Kaffeetrinker nicht und viele wenden sich von der Coffee-to-Go-Kultur ab und suchen nach alternativen Möglichkeiten, ihren Lieblingstrank zu genießen und sich dabei Zeit zu lassen.
Nach Erdölprodukten ist Kaffee das zweitwichtigste Handelsgut weltweit, als Getränk hat es seine Konkurrenz bereits seit Jahren um Meilen überholt. Im Durchschnitt leistet sich der Deutsche sieben Tassen Kaffee pro Kopf und Tag, in Österreich sind es sechs Tassen, und der Schweizer trinkt bis zu fünf Tassen pro Tag.
In den meisten Haushalten kommt gemahlener Röstkaffee in die Kaffeemaschine. Im Zuge der Industrialisierung wurde das Rösten im Privathaushalt durch das Fertigprodukt abgelöst, doch seit einigen Jahren erleben Kaffeeröstgeräte ein erfolgreiches Comeback. Immer mehr Kaffeetrinker bevorzugen es, ihren Kaffee in den eigenen vier Wänden selber zu rösten, ganz auf den eigenen Geschmack abgestimmt.
Moderne Haushaltskaffeeröster machen dies zu einem Kinderspiel, doch aus das Gesamterlebnis ist ein ganz anderes als bei Röstmischungen: während dem Rösten werden eine ganze Reihe an Aromen und ätherischen Ölen freigesetzt, die kurz danach bereits verblassen. So kann man Kaffee in seiner ganzen Breite und Vielfalt erleben. Der erst Schritt nach dem Aufstehen führt für viele Europäer schließlich zu der Kaffeemaschine, und eine Tasse selbstgerösteter Kaffee macht nicht nur munter, sondern ist auch eine außergewöhnliche Art, den Tag in Angriff zu nehmen.