Der Bericht „Bildung auf einen Blick 2012“, der Informationen aus 34 Ländern und 21 EU-Mitgliedstaaten umfasst, zeigt: In Zukunft könnten im Bildungsbereich Probleme auftauchen. Der Bericht, der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellt wird, zeigt: In fünf EU-Ländern (Estland, Niederlande, Österreich, Tschechische Republik, Schweden) sind mehr als 40 % aller Lehrerinnen und Lehrer im Sekundarbereich über 50.
„Dieser Bericht ist ein wertvolles Instrument für nationale und europäische Politiker. Den Mitgliedstaaten ist bewusst, dass für Europas Zukunft und langfristiges Wohl Investitionen in die Bildung entscheidend sind. Aus den Daten geht klar hervor, dass die Kosten der Bildung von deren Ergebnissen mehr als wettgemacht werden. Aber wir dürfen uns nicht zufrieden zurücklehnen: Der Bericht zeigt auch, dass Reformen nötig sind, um die Bildung zu modernisieren und sie für Studierende und Lehrkräfte gleichermaßen attraktiver zu machen”, sagte Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend.
„Bildung auf einen Blick“ macht auch Folgendes deutlich:
- - In den betrachteten 21 EU-Mitgliedstaaten liegen die Bildungsausgaben durchschnittlich bei jährlich 9 122 US-Dollar pro Bildungsteilnehmer vom Primarbereich bis zum tertiären Bereich. Dies ist etwas weniger als der OECD-Durchschnitt von 9 252 US-Dollar.
- - Bei 84 % der Jugendlichen in den OECD-Ländern kann man davon ausgehen, dass sie die Sekundarstufe II abschließen, in den EU-Ländern sind es rund 86 %. Zwischen 1995 und 2010 sind die Absolventenzahlen im Sekundarbereich II am stärksten in Portugal gestiegen (im Durchschnitt um jährlich 4,7 %).
- - Der finanzielle Nutzen tertiärer Bildung steigt weiter. Europäische Hochschulabsolventen können im Laufe ihres Arbeitslebens mit einem Nettogewinn von 176 000 US-Dollar (OECD-Durchschnitt: 162 000 US-Dollar) rechnen, und eine Hochschulbildung bedeutet aufgrund der höheren Steuereinnahmen und anderer Einsparungen für die Allgemeinheit langfristig dreimal mehr Vorteile als Kosten.
- Europa ist weiterhin die bevorzugte Zielregion für ein Auslandsstudium, wobei 41 % aller ausländischen EU- und Nicht-EU-Studierenden in EU-Ländern studieren. In Luxemburg und Österreich und im Vereinigten Königreich sind über 10 % der Immatrikulierten ausländische Studierende. Ihr Anteil an forschungsorientierten Studiengängen liegt in Dänemark, Irland, Luxemburg, Österreich und Schweden und im Vereinigten Königreich bei über 20 %. EU-weit kommen 76 % der ausländischen Studierenden aus einem anderen EU-Land.
Hintergrund
„Bildung auf einen Blick” wird jährlich von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellt, die dafür Daten von Eurostat und der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) nutzt.
Der Bericht informiert über die aktuelle Situation im Bildungsbereich, u. a. die investierten Finanzmittel und Personalressourcen, die Schüler-Lehrer-Relation, Unterrichtsstunden, Absolventenzahlen und Prüfungsergebnisse, Bildungszugang, -beteiligung und –fortschritt sowie Angaben zu Lernumfeld und Organisation der Einrichtungen.