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Tschechische Republik

Die Tschechische Republik ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa. Seine Wurzeln als Nation lassen sich bis ins neunte Jahrhundert zurückverfolgen.  Die Kultur Tschechiens wurde von den Einwohnern der historischen Territorien Böhmens, Mährens und Schlesiens geformt. Aber sie wurde auch von der Unterdrückung von Invasoren beeinflusst sowie von seinen Nachbarländern Deutschland, Österreich, Slowakei und Polen. Auch die verschiedenen ethnischen Gruppen des Landes wie die Roma haben die kulturelle Entwicklung Tschechiens immer wieder stark beeinflusst.

Als weltlicher Staat mit Gesetzen, welche die Freiheit von Religion sowie Ausdruck der eigenen Religion garantieren, hat die Tschechische Republik eine der beeindruckendsten Zahlen weltweit in diesem Zusammenhang vorzuweisen: 60 Prozent des Bevölkerung sind Atheisten oder Agnostiker. Jedes Jahr verzeichnen die  Kirchen, wie die römisch-katholische Kirche und die Protestanten dabei Rückgänge.

Tschechischer Nationalismus

Die Kultur Tschechiens wurde über die Jahrhunderte hinweg von Epochen der Fremdherrschaft geprägt. Der Großteil der Einwohner des Landes haben slawische Wurzeln. Aber auch Deutsche Abstammung ist in Tschechien keine Seltenheit, da das Land mehr als 1000 Jahre lang Teil des Heiligen Römischen Reiches war und dann des Kaiserreiches Österreich-Ungarn. Im 18. Und 19. Jahrhundert veränderte eine Bewegung das ganze Land: Der Weg zur nationalen Widergeburt wurde geebnet und damit auch die Widergeburt der Sprache, der Kultur und der nationalen Identität als Antwort auf die „Germanisierung“ des Lebens und der Kultur. Der Erfolg dieser Bewegung sorgte dafür, dass die tschechische Sprache Verbreitung fand. Autoren und Schriftsteller wurden daraufhin dazu ermutigt, sich in ihrer Landessprache auszudrücken. Durch die Bewegung entstanden auch das Nationale Theater und das Nationalmuseum des Landes.

Poesie in Bewegung

Literatur ist eine wichtige Facette und hat maßgeblich zur Kultur des Landes beigetragen. Tschechen sind offenbar eifrige Leser und können dabei auch auf eine lange Tradition der Prosa und Dichtung zurückblicken. Da unabhängiges und freies Denken sowie Arbeiten während der kommunistischen Ära des Landes unterdrückt wurden, verließen etliche Dichter und Schriftsteller das Land Richtung Exil, um die Erfahrungen des kommunistischen Alltags aufzuzeichnen. Die Lyrik kann dabei als die große Liebe der Tschechen beschrieben werden. Es ist eine der dominierenden Textgattungen der tschechischen Literaturszene.