Arbeitsbedingungen in Europa – Eurobarometer zeigt starke Unterschiede der Arbeitsbedingungen in den Mitgliedstaaten

In den letzten fünf Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen in Europa verschlechtert; laut Eurobarometer-Umfrage ist die Mehrheit der Europäer, knapp 57%, der Meinung, ihre Arbeitsverhältnisse haben sich in den letzten fünf Jahren verschlechtert, obwohl rund 53% der befragten europäischen Arbeitskräfte mit den Arbeitsbedingungen im ihrem Land zufrieden sind.

Je nach Mitgliedsstaat variiert die Zufriedenheit stark: demnach sind in Dänemark 94% der Befragten zufrieden, in Griechenland jedoch wiederum nur 38%. Spitzenreiter sind ebenfalls die Staaten Luxemburg, Finnland und die Niederlande, allesamt mit Prozentsätzen von über 80%, während Länder wie Kroatien, Spanien, Italien und Bulgarien zusammen mit Griechenland am anderen Ende des Spektrums tummeln.

Tendenz zu Teilzeitarbeit

Das Paradies für Teilzeitarbeit bleibt nach wie vor die Niederlande. Teilzeit gilt hier als absolut bewusst gewähltes Arbeitsmodell und genießt volle Anerkennung; das Land hat mit fast 50% Teilzeitbeschäftigung den mit Anstand höchsten Anteil in ganz Europa, und beim letzten Mikrozensus haben lediglich 4% aller befragten Niederländer den Wunsch nach mehr Arbeit geäußert.

Eine ausgeprägte Tendenz zu mehr Teilzeitbeschäftigung lässt sich auch in der Schweiz erkennen, die mit rund 37% europaweit auf Platz zwei, hinter den Niederlanden, liegt. Vor allem bei Vätern ist die Teilzeitbeschäftigung in den letzten zehn Jahren von 6% auf fast 10% gestiegen. Die Gründe für den Boom in der Teilzeitbeschäftigung sind vielseitig, für die Hälfte der Befragten liegen diese in der familiären Situation, während nur ca. 10% als Grund eine Aus- oder Weiterbildung angeben. Die Schweiz ist weiterhin ein sehr attraktives Land für Jobsuchende, vor allem in der Hotellerie und Gastronomie lassen sich Stellenangebote in der Schweiz leicht finden und locken mit überdurchschnittlichen hohen Gehältern.