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Marie-Curie-Preis: Gewinner bekannt gegeben

Im Rahmen einer Veranstaltung wurde in Nikosia (Zypern) erstmals der neu geschaffene Marie-Curie-Preis für herausragende Forschungsleistungen vergeben. Die drei Preisträger sind: Herr Dr. Gkikas Magiorkinis aus Griechenland in der Kategorie „Vielversprechendes Forschungstalent“, Frau Dr. Claire Belcher aus dem Vereinigten Königreich in der Kategorie „Wissenschaftskommunikation“ und Frau Dr. Sarit Sivan aus Israel in der Kategorie „Innovation und unternehmerische Initiative“ (weitere Einzelheiten im Anhang). Androulla Vassiliou, die EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, überreichte jedem der drei Wissenschaftler die Auszeichnung. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Konferenz statt, in der es schwerpunktmäßig um die Zukunft der Marie-Curie-Maßnahmen ging sowie um Horizont 2020, dem mit 80 Milliarden EUR ausgestatteten Investitionsprogramm der Kommission für Forschung und Innovation. Laut Programmvorschlag würden für die Marie-Curie-Maßnahmen zwischen 2014 und 2020 Mittel in Höhe von 5,75 Milliarden EUR bereitgestellt. Seit „Marie Curie“ im Jahr 1996 ins Leben gerufen wurde, haben über 65 000 Forscherinnen und Forscher für ihre Ausbildung, Mobilität und Qualifizierung Mittel aus diesem Fonds erhalten.

„Wir haben diese neue Auszeichnung geschaffen, um Spitzenleistungen und Begabungen der besten europäischen Forscherinnen und Forscher herauszustellen. Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern, die – alle auf ihren jeweiligen Gebieten – prägend waren und sind. Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir auch weiterhin massiv in die europäische Forschung investieren, denn sie trägt zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unter anderem im Gesundheits- und Umweltbereich bei, und außerdem ist sie wichtig für die europäische Wirtschaft. Ich hoffe, dass der Marie-Curie-Preis weitere Forscher ermuntern und mehr junge Menschen, vor allem Mädchen, dazu anregen wird, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen“, sagte die Kommissarin.

Gkikas Magiorkinis wurde für seine Untersuchungen über die Ausbreitung des Hepatitis-C-Virus (HCV) honoriert. An diesem lebensbedrohlichen Virus, das die Leber angreift, leiden weltweit rund 150 Millionen Menschen. Claire Belcher wurde für ihre Studie über die geologische Vergangenheit der Erde und deren Folgen für Flora und Fauna ausgezeichnet – ein Thema, über das sie ein breiteres Publikum auch regelmäßig im Fernsehen und in anderen Medien informiert. Sarit Sivan hat ein innovatives Behandlungsverfahren für Patienten entwickelt, die aufgrund einer Bandscheibendegeneration an Schmerzen im unteren Rücken leiden.

„Es gab ein Kopf-an-Kopf-Rennen, doch die hohe Qualität der preisgekrönten Arbeiten zeigt deutlich das Potenzial der europäischen Forschung und die Notwendigkeit, die vielen europäischen Talente auch künftig zu fördern“, sagte Frau Prof. Anne Glover, Leitende wissenschaftliche Beraterin der Europäischen Kommission und Jurymitglied. Die internationale Jury war mit renommierten Professoren, Wissenschaftlern und Experten besetzt, darunter Prof. Pierre Joliot (bekannter französischer Biologe und Enkel von Marie Skłodowska-Curie), Prof. Christopher Pissarides (Gewinner des Nobelpreises für Wirtschaft aus dem Jahr 2010) und Maria Da Graça Carvalho (Mitglied des Europäischen Parlaments und ehemalige portugiesische Ministerin für Wissenschaft, Innovation und Hochschulbildung).

Hintergrund

Mit dem Marie-Curie-Preis werden die Leistungen der besten Marie-Curie-Stipendiaten in drei Kategorien gewürdigt:

  •     Wissenschaftskommunikation
  •     Innovation und unternehmerische Initiative
  •     vielversprechendes Forschungstalent

Ziel des Preises ist es, Wissenschaftler dazu zu bewegen, ihr Forschungsgebiet um die Bereiche Innovation, Unternehmergeist und Wissenschaftskommunikation zu erweitern. Der Preis soll außerdem die Bekanntheit der Preisträger und ihrer Einrichtungen sowie das Ansehen der Marie-Curie-Maßnahmen steigern.

Wie wurden die Preisträger ausgewählt?

Die Nominierungen kamen aus den Reihen der Forscher selbst. Es musste sich um Wissenschaftler handeln, die im Rahmen des 6. oder 7. Rahmenprogramms für Forschung und technologische Entwicklung (FP6 oder FP7) mit Marie-Curie-Mitteln gefördert werden oder wurden. Den Gewinner in jeder der drei Kategorien hat dann eine aus renommierten Experten zusammengesetzte Jury anhand bestimmter Kriterien ermittelt.

Marie-Curie-Maßnahmen

Marie-Curie-Maßnahmen, für die im Zeitraum 2007-2013 Mittel in Höhe von 4,7 Milliarden EUR bereitsteht, kommen europäischen Forschern zugute; verwaltet werden die verschiedenen Aktionsstränge von der Exekutivagentur für die Forschung der Europäischen Kommission. Dank der Marie-Curie-Förderung konnten seit 1996 über 65 000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus knapp 130 Ländern im Ausland lernen oder forschen.

Die Kommission hat vorgeschlagen, die Mittelausstattung für die Marie-Curie-Maßnahmen im Rahmen von Horizont 2020 auf 5,75 Milliarden EUR aufzustocken. Der Kommissionsvorschlag wird zurzeit im Europäischen Parlament und in den Mitgliedstaaten erörtert. Benannt ist der Fonds nach der zweifachen französisch-polnischen Nobelpreisträgerin, die Pionierforschung im Bereich Radioaktivität betrieb und dabei das chemische Element Polonium entdeckte. 2014 wird das Programm in „Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen“ umbenannt.